Die Snack Startup Geschichte
Anfang 2020: die ersten Corona-Fälle treten in Deutschland auf und die Besucherzahlen in Restaurants und Hotels brechen ein. Wie sollte es also weitergehen mit dem elterlichen Obst- und Gemüsehandel, der vor allem diesen Sektor beliefert? Wie und welche zusätzlichen Absatzkanäle können wir aufmachen, um die Umsatzeinbußen auszugleichen?
So war schließlich die Idee zu unserem ersten Start-Up geboren: Onlineshop mit Obst- und Gemüse-Abos!
Also machten wir uns frisch ans Werk – Businessplan aufstellen, Produkte kalkulieren, Namen finden, Webseite und Webshop aufbauen. Nachdem der Businessplan durchaus positiv aussah, setzten wir also das alles in die Realität um. Die Lernkurve war steil, doch glücklicherweise ergänzten sich Jennys Wissen rund um Obst und Gemüse sowie ihre Zahlenaffinität, mit den IT-Fähigkeiten, der Kreativität und dem unternehmerischen Denken von Stephan, so dass hier ohne große Investments oder externe Hilfe durchgestartet werden konnte. Und so war FRIDALI geboren:
Um zu Beginn direkt lieferfähig zu sein und ein Gefühl für Prozesse und Abläufe zu bekommen, sind wir schließlich in einem fünf PLZ großen Gebiet gestartet und haben uns dabei auf die Region um den Sitz der elterlichen Firma konzentriert. Los ging es also mit je zwei Obst- und Gemüsekisten sowie gemischten Boxen zu 20€ bzw. 30€ inkl. Lieferung:
Nachhaltigkeit – Schon immer in unserer DNA
Besonders wichtig waren uns dabei damals schon die Themen Regionalität, Nachhaltigkeit und Saisonalität. In unseren Boxen waren bis auf wenige Ausnahmen hauptsächliche heimische Produkte von Produzenten aus der Region. Egal ob Gurken aus dem Remstal, Äpfel vom Bodensee oder Karotten von den Fildern – bei uns gab es das, was gerade Saison hatte. Verpackt haben wir das Obst- und Gemüse dann in Apfelkisten, die wir vom elterlichen Betrieb übernommen haben. Natürlich haben wir unseren Abonnenten angeboten, leere Kisten zur Wiederverwendung bzw. Entsorgung wieder abzuholen. Um die Hygiene und Frische der Produkte zu gewährleisten, haben wir auf die Auslage mit Frischepapier gesetzt. Nur besonders empfindliches Obst und Gemüse haben wir zusätzlich in Schalen oder Papiertüten verpackt. Dazu gehören beispielsweise Aprikose, Pflaumen, Beeren oder auch Pilze wie bspw. Champignons.
Schon nach kurzer Zeit konnten wir so erste Kunden gewinnen und erste Kisten ausliefern. Durch unsere schlanke Kostenstruktur und den hohen Eigeninvest in Form von Arbeit und Know-How, waren wir sehr schnell Cash-Flow positiv. Da wir durch unsere Hauptberufe jedoch nicht auf das zusätzliche Einkommen angewiesen waren, wurde jeder Euro im Start-Up belassen und in Wachstum angelegt.
Nah am Kunden
Uns war es dabei stets wichtig, nah am Kunden zu sein und den Kunden in die Weiterentwicklung unseres Unternehmens mit einzubeziehen. So führten wir also schon sehr früh Feedbackmöglichkeiten für unsere Kunden ein und reagierten prompt auf Störungen im Ablauf (fehlende Produkte in der Box oder ähnliches). So kam etwa Feedback von einigen Single-Kunden, dass die Mengen in unseren Boxen für Single-Haushalte zu groß waren – damit war der Grundstein gelegt für unsere “Singlebox”:
Um in unseren Kostenstrukturen operieren zu können, haben wir die Menge an Obst und Gemüse in der Box reduziert und um haltbare, wöchentlich wechselnde, regionale und internationale Spezialitäten ergänzt. So fanden beispielsweise regionale Produkte wie Mehl, Spätzle oder besondere Öle, aber auch internationale Spezialitäten wie Bio-Pasta oder Oliven ihren Weg in die Box. Andere Kunden wünschten sich die Möglichkeit, neben den wöchentlich wechselnden Inhalten der Box, weitere Produkte zu bestellen.
Also veröffentlichten wir hier kurzerhand im Onlineshop eine große Bandbreite an Einzelprodukten, so dass beispielsweise einzelne Beerensorten, Kräuter oder bestimmte Gemüsearten zusätzlich zu den Boxen bestellt werden konnten.
Da die Kunden bei uns (außer bei den Einzelprodukten) wenig Einfluss auf die Inhalte der Boxen hatten, bekamen wir immer wieder Rückfragen zu den Inhalten und deren Verarbeitung. Da wir beide leidenschaftlich gerne Kochen, war es für uns ein leichtes, entsprechende Rezepte zusammenzustellen und zu veröffentlichen.
Eines unserer persönlichen Lieblingsrezepte: Brezelknödel mit Rosenkohlragout. Übrigens auch ein echter Tipp für alle, die (noch) keine Rosenkohlfans sind!
Innerhalb kurzer Zeit konnten wir einige Kunden gewinnen und haben darüber hinaus auch erste Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt. Bald darauf folgten erste Einladungen wie beispielsweise die Einladung zu den Wirtschaftsförderern in Rutesheim. Dort durften wir an Diskussionen zum Thema “Digitalisierung des Einzelhandels” teilnehmen und waren dabei neben u.a. einem Holzwerk, einem Feinkosthandel oder einem Reisebüro, als positives Vorbild für eben dieses Thema geladen.
Warum der Pivot?
Ausgelöst durch eine berufliche Veränderung bei Stephan, einer damit verbundenen Auszeit und wachsendem Erfolg des Unternehmens, mussten wir uns intern die Karten für die Zukunft von FRIDALI legen. Durch stetig steigende Abonnement-Zahlen, sind wir an die Grenzen des für uns machbaren bei Auslieferungen gestoßen. Wir überlegten uns also, wie wir unser Geschäftsmodell aufstellen können, damit für uns folgende Punkte erfüllbar sind:
- Vereinbarkeit mit unseren Hauptberufen
- Skalierbarkeit ohne Abhängigkeit zu uns
- Unabhängigkeit vom elterlichen Betrieb
- Planbarkeit des Geschäfts
- Vergrößerung des Volumens pro Bestellung
Dabei war die erste Idee, Obst und Gemüse per Versanddienstleister an die Kunden zu verschicken. Also beschäftigten wir uns ausführlich mit den verschiedenen Möglichkeiten und den besonderen Anforderungen bei so frischer Ware. Schon nach kurzer Zeit war uns klar, dass wir beim Versand nicht mehr unsere Ansprüche an die Frische der Ware erfüllen konnten und das für uns keine Option ist.
Also suchten wir weiter nach Möglichkeiten für die Pivotierung unseres Geschäftsmodells. Da Jenny im Hauptberuf im HR Bereich arbeitet und durch Corona sich das “New Normal” immer stärker etablierte, sahen wir hier unsere Chance! Also wieder von vorn: Businessplan aufgestellt, Marktrecherche durchgeführt und so weiter – und es sah gut aus! Unser Snack Startup war geboren! Dabei ging uns durch unsere Learnings aus FRIDALI dieses Mal alles viel leichter von der Hand und wir waren noch schneller am Markt.
Startschuss für Snackmomente
Wir hatten von Anfang an klare Vorstellung von den Werten und der Philosophie, die wir in unserem Unternehmen leben möchten:
- Nachhaltigkeit
- Innovation
- Regionalität
- Qualität
- Gesundheit
Zudem haben wir uns von Anfang an ganz klar für den B2B-Markt entschieden und unser Angebot daher auf das Versenden von Snackboxen an Unternehmen ausgerichtet. Dabei war es uns besonders wichtige, junge, innovative und kleine Marken aus der Region bzw. Deutschland anzubieten. Also haben wir uns direkt ans Scouting gemacht und waren erstmal überrascht, wie viele tolle Marken es da draußen gibt! Nach kurzem Kontakt mit dem jeweiligen Vertrieb, haben wir von fast jeder Marke ein sehr großes Paket mit Leckereien aus dem Produktportfolio bekommen.
Auch beim Aufbau von Snackmomente als Snack Startup haben wir dabei stets darauf geachtet, schlanke Prozesse zu etablieren, wo möglich Eigeninvest einzubringen und unsere Prozesse bestmöglich zu automatisieren. Dabei setzen wir auf einige Softwareprodukte, die beispielsweise unsere internen Zahlungs- und Finanzprozesse weitgehend automatisiert bearbeiten oder aber auch die Generierung neuer Leads unterstützen.
Wichtig war uns dabei vor allem eines: nicht die Fehler vom ersten Mal zu wiederholen!
Um besser und schneller voranzukommen, haben wir für Zeit- und Wissensintensive Arbeiten wie beispielsweise die Entwürfe unseres Logos zu erstellen, das Freistellen unserer Produktbilder oder aber die SEO-Optimierung unserer Webseite, auf externe Partner gesetzt. Um auch die Skalierfähigkeit unseres Unternehmens sicherzustellen, haben wir früh einen Fulfilment Dienstleister ins Boot geholt, der uns beim Kommissionieren und beim Versand der Ware unterstützt.
Nach gut einem Jahr Snackmomente blicken wir dabei auf unsere ersten Erfolge zurück: eine mittlere vierstellige Mengen an Boxen ausgeliefert, mit namhaften Kunden aus großen IT-Firmen, Versicherungs- und Finanzunternehmen, Beratungshäusern oder Mobilitätskonzernen deren Veranstaltungen zum Erfolg gemacht.
Um was geht’s im Snackblog?
Um euch mehr Einblicke hinter die Kulissen unseres Snack Startup zu geben, haben wir uns dazu entschieden, hier in regelmäßigen Abständen Neuigkeiten zu posten. Dabei liegen unsere Schwerpunkte auf
- Unsere Snack Startup Story
- Technische Hintergründe
- Vorstellung unserer Lieferanten und den Stories dahinter
- Dem Weg vom “New Normal” zum “Better Normal”
- Die Basics für Mitarbeiter Motivation
- Tipps und Tricks
- Für die Durchführung von Online Veranstaltungen
- Mehr Mitarbeiter-Motivation
- Zu Spielen und Aktivitäten bei Veranstaltungen
- … und vielem mehr!
Seid also gespannt und freut euch auf zukünftige Inhalte. In der Zwischenzeit folgt uns gerne auf unseren Seiten in den sozialen Medien!
Jenny und Stephan von Snackmomente.de
Über uns:
Jennifer Müller, Founder
Jennifer hat ihren Bachelor und Master im Bereich International Management abgeschlossen. Sie arbeitet heute als Manager im HR-Bereich und kümmert sich um die Themen Talent Acquisition, Integration und Enablement.
Stephan Schwarz, Founder
Stephan hat nach seinem Bachelor im Bereich Software Engineering einen Master als Wirtschaftsingenieur abgeschlossen. Nach einem nebenberuflichen MBA an der WHU – Otto Beisheim School of Management arbeitet er heute als Managing Business Architect und Teamleiter in einer IT-Beratung.
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